Internationaler Frauentag: Soziale Liste will mit Rosen und Flugblättern für bessere Bedingungen werben

Trotz des Erfolges für die Frauen bei WM-Group, die im Betrieb an der Hindenburgstraße Telefonschalen montieren, will die im Bocholter Stadtrat vertretene und parteiunabhängige Soziale Liste am Freitag – am Internationalen Frauentag – vor Betrieben mit hohem Frauenanteil eine Flugblattverteilaktion durchführen. So auch vor dem Betrieb des Telefonherstellers Gigaset, um dort insbesondere gegen Leiharbeit Position zu beziehen. Ratsfrau Bärbel Sauer (Soziale Liste): „Wir sind vielmehr dafür, dass Einstellungen direkt und zu vernünftigen Bedingungen erfolgen und das Zwei-Klassen-System Leiharbeit abgeschafft wird. Vor allem darf nicht sein, dass Frauen, die bei Gigaset als Leiharbeitnehmerinnen beschäftigt werden, als billige Arbeitskräfte herhalten müssen und zudem mutmaßlich rausgeschmissen werden, sobald sie aufgrund der Tarifvereinbarung mit der IG Metall Ansprüche auf zusätzliche Zuschläge erwerben. Auch Rosen kommen zur Verteilung – als Symbol für gleiche Rechte von Männern und Frauen.“

Bärbel Sauer hatte in ihrer Haushaltsrede vor drei Wochen öffentlich in Richtung WM-Group angekündigt, dass die Soziale Liste aufgrund der dort gezahlten Hungerlöhne und der Nichtgewährung von Urlaub, Feiertagsbezahlung und Lohnfortzahlung bei Krankheit Aktionen plant. Daraufhin haben dort die geringfügig beschäftigten Frauen auf  einer Betriebsversammlung die Zusage erhalten, dass der Stundenlohn von 6,20 Euro auf 7,20 Euro erhöht wird. Die beschäftigten Frauen, die dort für Gigaset Telefonschalen montieren, bekommen außerdem rückwirkend ab Januar Urlaub, Krankenlohn und Feiertagslohn. Sauer weiter: “Diese Information habe ich von Betroffenen erhalten. Wir sind über diese Entwicklung sehr erfreut. Vor allem, dass die Frauen nun zukünftig nicht mehr benachteiligt werden sollen. Es hat sich gezeigt, dass man die Verantwortlichen bewegen muss, wenn sie sich nicht bewegen – und das mit Erfolg. Alle Frauen in Bocholt, die ähnlich benachteiligt werden, sollten sich daran ein Beispiel nehmen und ihre Rechte ebenso einfordern.”

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