Die parteiunabhängige „Initiative für soziale Gerechtigkeit“, die im Bocholter Stadtrat vertreten ist, äußert sich über den Arbeitsplatzabbau beim Telefonhersteller Gigaset ablehnend.
Rainer Sauer, der Pressesprecher der Initiative, erklärt dazu: „Gigaset ist nicht zum ersten Mal der „große Wurf“ gelungen, der ausschließlich auf Arbeitsplatzvernichtung und Lohnverzicht hinausläuft und so nie und niemals akzeptiert werden darf. Die einen müssen länger arbeiten, die anderen werden in die Arbeitslosigkeit geschickt. Hinzu kommt noch, dass Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld gestrichen werden. Und manche Telefone bzw. Ladeschalen in einem Bocholter Nachbarbetrieb für einen Armutsstundenlohn von gerade mal nur 6,20 Euro montiert werden. Die diese arbeiten dort verrichten, es sind nahezu alles Frauen, bekommen zudem weder den Lohn bei Krankheit noch an Feiertagen fortgezahlt. Gesetzlicher Urlaubsanspruch wird ihnen überhaupt nicht gewährt. Über dies sind uns mindestens zwei Fälle bekannt, dass Personen, die sich beim Klausenhof in Maßnahmen befinden, eine Beschäftigung in einem Leiharbeitsverhältnis für das Werk in Bocholt angeboten worden sein sollen – und das zu einen weitaus geringeren Lohn. Transfergesellschaft ist gut und schön, aber den Vorteil davon hat vornehmlich Gigaset. Denn die davon Betroffenen gehen so zum Zeitpunkt der Beendigung des Arbeitsverhältnisses leise und nahtlos in dieser Gesellschaft über. Und für Gigaset ist somit jedes Risiko ausgeschlossen. Bei all diesen Maßnahmen bleibt die Frage, auf was verzichten die Manager in der obersten Etage von Gigaset? Bis jetzt jedenfalls sind immer nur die Beschäftigten die Dummen. Gefragt ist vielmehr ein zukunftsweisendes Konzept, das alle Beschäftigen mitnimmt und eine echte Standortsicherung beinhaltet. Auch muss aufgearbeitet werden, ob nicht Versagen der Manager Auslöser für die Entwicklung bei Gigaset ist.“