Umbennung: Straße der Befreiung statt Hindenburgstraße

In zwei Wochen wird  der Rat in Bocholt darüber entscheiden, ob die Hindenburgstraße und die Wagenfeldstraße umbenannt werden. Die Initiative dazu ging von Anita Lohberg, Rainer Sauer, Monika Laumann und dem Ratsmitglied Bärbel Sauer aus, die dazu bereits im letzen Jahr einen Bürgerantrag gestellt hatten, der bereits im Februar seine erste Hürde genommen hatte und einstimmig vom Ausschuss für Anregungen und Beschwerden angenommen wurde.

Da davon auszugehen ist, dass der Rat ebenso für die Umbenennung dieser historisch belasteten beiden Straßennamen stimmen wird, nahm die Bocholter „Initiative für soziale Gerechtigkeit“ den 8. Mai – Tag der Befreiung gegen Krieg und Faschismus – zum Anlass und hatte an diesem Tage die Hindenburgstraße schon mal symbolisch umbenannt in „Straße der Befreiung“.

Im Rahmen der halbstündigen Aktion sagte Rainer Sauer, der dem Sprecherrat der Initiative angehört, dass Hindenburg ein konservativer Anhänger der Monarchie gewesen sei, der die demokratische Weimarer Republik bekämpft und Hitler zur Macht verholfen habe. Sauer weiter: „Hindenburg war ganz klar ein Totengräber der Demokratie“.

Mit Blick auf die Gegenwart und den fast zweihundert Opfern, die in Deutschland seit 1990 durch rechte Gewalt umgekommen sind, verlasen Mitglieder der Initiative außerdem
deren Namen und forderten lautstark: „Keinen Fußbreit den Faschisten“. Danach folgte die symbolische Straßenumbenennung, wozu die Initiative ein Straßenschild mit der Aufschrift „Straße der Befreiung“ angefertigt hatte. Der Vorschlag mit diesem Straßennamen und weitere Vorschläge gehen den zuständigen Bezirksausschüssen zu, sobald der Rat in dieser Sache entschieden hat, sagten die Organisatoren.

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