Im Streit um einen Ratsbürgerentscheid zur Frage der Errichtung einer Gesamtschule für Bocholt erklärt Ratsfrau Bärbel Sauer, die der neugegründeten Bocholter „Initiative für soziale Gerechtigkeit“ angehört:
Für mich zählt ausschließlich der Elternwille, wenn es darum geht, ob deren Kinder eine Sekundarschule oder Gesamtschule besuchen sollen. Das respektiere ich voll und ganz, ohne „Wenn“ und „Aber“. Denn nichts ist schlimmer, als sich über die Eltern hinwegzusetzen und ihnen eine Schulform aufs Auge zu drücken, die sie gar nicht wollen. Schließlich war es die CDU-Fraktion, die immer wieder beteuert hat, dass sie das Ergebnis des Schulentwicklungsplans akzeptieren werde. Bei der Erstellung des Schulentwicklungsplans ist ganz klar herausgekommen, dass der Bedarf für die Errichtung einer Gesamtschule vorhanden ist. Dies gilt es jetzt umzusetzen statt den Elternwille nun in Frage zu stellen. Wer dazu jetzt noch zusätzlich einen Bürgerentscheid anstrebt, sucht letztendlich nur den Notausgang – und das auf den Rücken der Eltern und unserer Kinder. Bocholt hinkt ohnehin anderen Städten hinterher, die sich eher die Frage stellen, wann führen wir eine weitere Gesamtschule ein. Überdies würde Bocholt gut zu Gesicht stehen, Rahmenbedingungen zu schaffen, die unseren Kindern ein längeres gemeinsames Lernen ermöglichen.