Die von der SPD-Kreistagsfraktion für den kommenden Montag im Kreisverkehrsausschuss beantragten Gespräche mit den Städten Bocholt und Rhede über alternative Wegführung und Prüfung, ob der Radschnellweg RS2 parallel neben der Bahntrasse oder entlang der alten B 67 gebaut werden könne, lehnt die Soziale Liste Bocholt vehement ab.
Dazu erklärt Rainer Sauer, der Vorsitzender der Wählergemeinschaft:
„Die Bahntrasse muss freibleiben für die Wiederbelebung der Zugverbindung von Bocholt in Richtung Münster. Die Chancen dafür stehen gut. Neben der Bahntrasse ist kein Platz für den Radschnellweg RS2. Dies hat auch eine persönliche Begehung der Bahntrasse vor einigen Wochen gezeigt. Entlang der alten B 67 den Radschnellweg RS2 zu bauen, geht ebenso völlig an der Sache vorbei. Denn dort werden die bestehenden Radwege zwischen Bocholt und Rhede zurzeit in beiden Richtungen durch Mittel des Landes saniert und an manchen Stellen sogar auf 2, 5 Meter verbreitert. Außerdem ist das nicht der einzige Radweg zwischen den beiden Städten. Dort den Radschnellweg RS2 zu bauen ist völlig irrwitzig und wäre reine Steuergeldverschwendung.
Die bestehende Radinfrastruktur reicht völlig aus. Vielmehr muss Geld in die Hand genommen werden, um die bestehenden und maroden Radwege insgesamt zu sanieren. Auch der Nutzen eines Radschnellweges ist in keiner Weise nachzuvollziehen. In den Ruhrgebietsstädten, wo nur wenige Radwege vorhanden sind und ein riesiges Verkehrsaufkommen besteht, macht ein Radschnellweg selbstverständlich Sinn. Die Region Münsterland ist damit aber nicht annähernd zu vergleichen, im Gegenteil. Hier besteht ein Radverkehrsnetz.
Auch mit Blick auf den Klimaschutz und der Erderwärmung wäre der Bau des Radschnellweges RS2 völlig kontraproduktiv. Allein zwischen Bocholt und Rhede müssten für den 7 Meter breiten und 6,9 Kilometer langen Radschnellweg RS2 mehr als 42.000 Quadratmeter an Fläche versiegelt werden. Auch hunderte von Bäumen müssten dafür gefällt werden. Würde ein Radschnellweg direkt neben der Bahntrasse entstehen, müssten ein Vielfaches mehr an Bäumen gefällt werden. So was kann doch ernsthaft niemand wollen. Die Kraft sollte stattdessen dafür verwendet werden, dass für die Verbesserung der Radwege in den Städten mehr Tempo gemacht und mehr Geld bereit gestellt wird.“