Insgesamt sechs Millionen Euro kostet die Anmietung der Container, wenn der Neubau des Euregio-Gymnasiums erst im Jahr 2028 fertiggestellt sein sollte. Bisher sind bereits zwei Millionen dafür angefallen. Dies geht aus einer Antwort der Ratssitzung am Dienstag (21. Juli) des Bürgermeisters Thomas Kerkhoff zu einer Ratsanfrage der Sozialen Liste hervor. Dies sei „alternativlos“, so der Bürgermeister. Vor gut zwei Jahren wurden dort an der Schule erhebliche Brandschutzmängel festgestellt. Für den Schulbetrieb sind seitdem am Schulgelände Container aufgestellt.
Im Schreiben zuvor an den Bürgermeister hatte Ratsfrau Bärbel Sauer dafür plädiert, den Schul-Neubau vorrangig und kurzfristig zu realisieren. Weitere Fragen wurden ebenso beantwortet. Die Frage etwa, wieso für den Neubau ein Architektenwettbewerb geplant ist, wurde seitens des Bürgermeisters so beantwortet, dass es bei einem solchen Großprojekt Sinn mache, verschiedene Fachleute mit der Aufgabe zu betrauen und dann im Rahmen des Wettbewerbs die guten und besten Ideen miteinander zu vergleichen. Und auf die Frage, wieso der Neubau erst im Jahr 2028, also in 6 Jahren, fertiggestellt sein soll und ob eine Fertigstellung eher möglich ist, wurde gesagt: „Einfach deswegen, weil wir derzeit so viele Bauprojekte haben und gute Planung Zeit braucht.“
Unser Fazit daraus: Es ist eine reine Verschwendung von Steuergeldern. Denn schon längst hätte die Verwaltung den ersten Spatenstich für einen Schulneubau organisieren müssen. Selbst wenn man erst jetzt damit beginnen würde, könnte man noch viele Millionen an Steuergelder sparen. Andere Kommunen schieben so was nicht auf die lange Bank. Prestige-Objekte haben in Bocholt aber offenbar Vorrang. Dafür wird wohl gerne in Kauf genommen, dass unsere Kinder und Schulen hinten anstehen müssen.